14.04.2010

Perspektivische Verzerrung (mit Fluchtpunkt)

Heute morgen im Büro muss ich feststellen: Mein Monitor tut nicht mehr. Nach einigem Hin- und Herwechseln von Netzteilen und Kabeln und Anschlüssen steht fest, dass das Gerät wohl definitiv das Zeitliche gesegnet hat. Gekauft wurde er vor etwa drei Jahren und ausgetauscht auch schon mehrfach. Ein AppleCare liegt in den Unterlagen, aber weist ganz eindeutig die Seriennummer unseres anderen Monitors auf! Also schnell ein Auto genommen und zum Service-Partner gefahren. Aber nichts da: Der Wagen verreckt noch auf dem Parkplatz unter lautem Stottern und mit dramatischen Raucheffekten! Meine Vermutung: Ein veritabler Kolbenfresser, also keine Kleinigkeit. Mittags in der Kantine ist dann die Chipkarte nicht geladen, sodass ich mein Essen nicht bezahlen kann. Nachdem ich endlich das Büro verlassen habe, sitze ich mit einem quengelnden Moritz auf dem Bürgeramt um irgendeine Bescheinigung für meine Bafög-Rückzahlung zu bekommen. Nummer »H92« gezogen und auf die Anzeige geschaut: »H65«.

Na Toll! Was für ein Scheißtag!

Wer Pessimist ist, sieht bekanntlich nur die negativen Seiten im Leben. Mir liegt der Pessimismus nicht so sehr, deshalb eine Alternativversion des selben Tages:

Auf den Monitor, der vor zwei Jahren das letzte Mal getauscht wurde haben wir aus unerfindlichen eben doch einen AppleCare-Plan, die Garantie hat sich also entsprechend verlängert und ein Umtausch ist ohne Probleme möglich. Unser kompetenter Fachhändler kann uns kurzfristig und unkompliziert Ersatz verschaffen. Das Auto ist in der Tat verreckt. Aber wir verzichten auf ein eigenes Auto und nutzen umweltfreundliches und kosteneffizientes Carsharing, und so lasse ich den Wagen einfach an der Station zurück und nehme mir ein anderes Fahrzeug an einer anderen Station – So machen Pannen beinahe Spaß! Beim Mac-Händler angekommen, kann ich mir natürlich einen Leih-Monitor mitnehmen, bis ich das Ersatzgerät erhalte. (Da können Internet-Händler nicht mithalten!) In der Kantine esse ich in aller Ruhe mein Essen und kann im Anschluss mit frisch geladener Karte bezahlen. Auf dem Amt dauert es gar nicht so lange, bis eine nette Frau sich des Vaters mit dem quengelnden Kind annimmt und mich kurzerhand satte zwanzig Nummern vorzieht.

PS:
Heute Morgen ist uns übrigens noch ein Garderobenhaken aus der Wand gerissen! Schlimm? Mich hat’s eher gewundert, dass er überhaupt so lange gehalten hat …

Simon Wehr
Superuser & Head of Presentation

… gestaltet Themen, die es wert sind, auch in Zukunft gesehen zu werden.

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